Wer glaubt, nur Großkonzerne seien für Hacker interessant, irrt. Im Juni 2025 kam es in Deutschland zu Angriffen auf völlig unterschiedliche Einrichtungen. Zum Beispiel Polizei, Bildungseinrichtungen und sogar Bäckereien. Diese Vorfälle zeigen: Der digitale Alltag ist längst angreifbar.
Polizeigeräte ausgefallen – Angriff auf mPol-System
Anfang Juni wurde ein Server gehackt, der die sogenannten mPol-Smartphones der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern steuert. Diese Geräte helfen normalerweise bei Fahrzeugkontrollen und Ausweisprüfungen. Wegen des Angriffs waren viele Funktionen sofort deaktiviert. Daher mussten die Beamten auf Funk umsteigen. Bisher konnten Bundes- und Landesbehörden keinen Hinweis auf Datenverlust finden. Trotzdem wird der Fall derzeit von der zuständigen Datenschutzbehörde geprüft.

IT-Ausfall in Schulen – Neustrelitz und Demmin betroffen
Zwei Wochen später kam es im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte erneut zu einem Zwischenfall. Berufsbildende Schulen, Förderschulen und die Volkshochschule in Neustrelitz und Demmin meldeten IT-Ausfälle. Sämtliche Geräte – vom PC bis zur Telefonanlage – funktionierten nicht mehr. Lokale IT-Dienstleister gehen inzwischen von einem gezielten Cyberangriff aus. Allerdings dauern die Untersuchungen noch an, während manche Schulen voraussichtlich mehrere Tage ohne Technik auskommen müssen.
Bäckereien zeigen Propaganda – digitale Bildschirme gehackt
Ebenfalls betroffen waren 108 Filialen der Bäckerei-Ketten Engelke und Heidebäckerei Meyer in Niedersachsen. Auf den digitalen Anzeigen tauchten plötzlich pro-iranische Botschaften, Bilder und Töne auf. Die Glasscheiben des Alltags schockierten Kunden, obwohl kein Lösegeld gefordert wurde. Meyer konnte den Angriff rasch stoppen – während Engelke noch an der Behebung arbeitet. Beide Unternehmen distanzierten sich umgehend und erstatteten Anzeige.

Warum trifft es scheinbar „ungefährliche“ Ziele?
Man könnte sich fragen: Warum sollte jemand ausgerechnet Schulen oder Bäckereien hacken? Die Antwort ist leider simpel – weil es oft leicht ist. Kleine und mittlere Organisationen verfügen meist nicht über eigene IT-Sicherheitsteams, nutzen veraltete Systeme oder vergessen regelmäßige Updates. Das macht sie zu attraktiven Zielen. Hinzu kommt: Viele Angriffe werden automatisiert durchgeführt. Cyberkriminelle scannen einfach das Internet nach offenen Einfallstoren – wen es trifft, ist oft Zufall.
Was können Organisationen konkret tun, um sich zu schützen?
Ein umfangreicher Schutz muss nicht kompliziert oder teuer sein. Bereits einfache Maßnahmen können Angriffsrisiken deutlich senken:
• Halten Sie alle Systeme durch regelmäßige Updates und Patches auf dem neuesten Stand
• Verwenden Sie Multi-Faktor-Authentifizierung, um Konten abzusichern
• Begrenzen Sie Zugriffsrechte – nicht jeder braucht Admin-Rechte
• Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden regelmäßig zu Themen wie Phishing und Social Engineering
• Führen Sie regelmäßige Backups durch – idealerweise offline
• Und ganz besonders wichtig: Lassen Sie regelmäßig einen Penetrationstest durchführen
Was können Organisationen konkret tun, um sich zu schützen?
FAQs
Warum greifen Hacker plötzlich Bäckereien oder Schulen an?
Weil viele dieser Einrichtungen schwächer geschützt sind als große Unternehmen. Veraltete Technik, schwache Passwörter und wenig IT-Wissen machen sie zu einfachen Zielen – mit oft großer öffentlicher Wirkung.
Welche Folgen können solche Angriffe haben?
Neben dem finanziellen Schaden drohen Reputationsverluste, Datenlecks und in manchen Fällen sogar Gefährdungen für Menschen – etwa bei Polizei oder in der Medizin.
Wie hilft ein Penetrationstest konkret?
Ein Penetrationstest simuliert einen echten Hackerangriff. Dadurch können Sicherheitslücken erkannt und geschlossen werden, bevor es zu spät ist. Gerade für kleinere Unternehmen ist das eine der effektivsten Methoden zur Risikominimierung.
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