Glauben Sie, Ihr Unternehmen ist zu klein für einen Cyberangriff?
Viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) – von Handwerksbetrieben über Arztpraxen bis zu kommunalen Einrichtungen – denken so. Doch genau diese Firmen werden von Cyberkriminalität nicht ausgespart.
Ein Beispiel: Im Frühjahr 2024 sind mehrere Gemeinden in Deutschland von Ransomware-Angriffen betroffen gewesen – mit IT-Ausfällen und Schäden im sechsstelligen Bereich.
Was ist ein Penetrationstest?
Ein Penetrationstest (Pentest), auch Ethical Hacking genannt, ist eine gezielte Sicherheitsüberprüfung durch Experten – quasi „gute Hacker“. Diese testen manuell und individuell auf Schwachstellen, bevor böswillige Angreifer zugreifen können. Anders als automatisierte Scanner sind Pentests tiefgehender und liefern konkrete Handlungsempfehlungen. BSI – Praxis-Leitfaden Penetrationstest (PDF)

Die drei Testarten – Black Box, Grey Box & White Box
Black Box: Der Tester kennt das System nicht – ideal für externe, realitätsnahe Tests.
Grey Box: Der Tester verfügt über Basisinformationen – realistische Kombination aus Black und White Box.
White Box: Vollzugriff auf Systeme oder Quellcode – für umfassende Sicherheitstests.
Ablauf eines Penetrationstests – verständlich erklärt
Ein Penetrationstest beginnt mit einem Kick-off-Gespräch, in dem gemeinsam festgelegt wird, welche Systeme geprüft werden sollen. Anschließend sammeln die Tester in der „Reconnaissance“-Phase öffentlich zugängliche Informationen über Ihr Unternehmen – ähnlich wie es echte Angreifer tun würden.
In der darauffolgenden Exploiting-Phase werden erkannte Schwachstellen unter sicheren Bedingungen getestet, um potenzielle Angriffspfade zu identifizieren. Abschließend erhalten Sie im Reporting eine Auswertung der Sicherheitslücken samt Risikobewertung und konkreten Handlungsempfehlungen. Ein solcher Test erfolgt selbstverständlich nur mit Ihrer schriftlichen Genehmigung als Teil des legitimen Ethical Hackings. OWASP Testing Guide
Warum auch kleine Firmen Penetrationstests durchführen sollten
Kleine Unternehmen unterschätzen oft das Risiko eines Cyberangriffs, obwohl diese meist automatisiert und unabhängig von der Unternehmensgröße erfolgen. Hacker nutzen Tools, die systematisch nach offenen Schwachstellen suchen – jede Firma kann betroffen sein.
Auch rechtlich ist man in der Pflicht: Die DSGVO verlangt den Schutz personenbezogener Daten. Darüber hinaus erwarten Kunden und Partner heute mehr denn je nachweisbare IT-Sicherheit. Regelmäßige Penetrationstests stärken das Vertrauen in Ihr Unternehmen und beugen Risiken vor. Allianz Risk Barometer 2024 – Cyber auf Platz 1